Durch die weit geöffneten Fenster
dringt Stunde um Stunde
das silbergraue Rauschen des großen Regens.
Wenn ich die Augen öffne,
blicke ich in ein
wandgroßes Viereck
verhangenen Himmels.
Nichts als weiche, warme Wolkenballen
hinter Birkenschleiern.
Wir halten uns umschlungen
und lauschen den Berührungen
unserer Seelen und unserer Leiber,
tasten vorsichtig Grenzen ab,
staunen, wie Übergänge
vor unserem Blick in einander fließen und
sehen lächelnd zu, wo das Wasser
an Felskanten überläuft
auf neues Land.
Während um das Haus langsam
und still die Flut steigt,
lassen wir auf unserer Arche
die Träume wie ungewaschenen
Sand prüfend
durch die Finger gleiten.
Ich sammle meine Goldkörner
in der Kuhle
unter deinem Schlüsselbein.
2002