Soll ich das Lied
singen,
das aus deinem Herzen dringt,
Liebster?
Soll ich dir singen
vom Sommerrausch
zwischen den tiefgrünen
Hecken, die mit
leuchtenden Blütenperlen
übersät sind,
von umwucherten
Rosenbänken,
vom sanft bunten, endlosen
Gleiten und Landen
der Schmetterlinge
auf den üppigen
Nektartränken duftender
Blütendolden?
Soll ich deinen Jubel
über unseren Liebesgarten
auf den blauen Abendhimmel
über uns schreiben
mit Kondensstreifen
aus Millionen weißer Blütenblätter?
Soll ich den weichen, hellen
Wind einfangen
und damit die Nachtluft
fortblasen,
bis die Sonne wieder
über unserem Garten den
Tag ausruft?
Wenn die Farben verblassen,
ist es auch in unserem Garten
grau.
Und höchstens der Mond
bescheint die geheimnisvolle
Bank, auf der wir uns noch lange
in den Armen halten und wärmen.
Aber ein leises, entzücktes Summen,
dein Jubel, liegt noch immer
über der Stille der Nacht.
Und singt auch in mir.
2002