Dies ist der Sommer
der uns ganz gehört.
Das Gras schäumt auf.
Es leuchtet der Jasmin.
Die ersten Rosen blühn wild am Hang.
Entlang der Autobahn
stehn Ginster und Lupinen.
Betörend duften Linden.
Und der Holunder stellt
für seine Gäste
an den grünen Wegen
die vanillegelbe
Blütenschalen auf.
Dies ist der Sommer
der uns ganz gehört.
Noch ist das grüne Laub
der Bäume undurchdringlich.
Die Hitze knistert
in den Nadelhölzern.
Die Kiefernwipfel schaukeln
sacht im Veilchenblau.
Es streicht der Wind
die sommerbraune Haut
und Sonnenkringel
tanzen auf den Gliedern.
Dies ist der Sommer
der uns ganz gehört.
Es riecht nach Hartz
und Sommerschweiß.
Die Wolken schwimmen ruhig
mit wandelnder Gestalt.
Die Schatten wandern.
Wir legen uns ins Gras
an diesen kühlen See
und träumen zärtlich
wie die Vögel träumen
vom Morgentau .
Dies ist der Sommer
der uns ganz gehört.
Die Nacht ist kurz und dauert
nur ein Atemholen.
Kaum ist im Westen
alles Licht erloschen,
küsst sie im Osten schon
den neuen Morgen.
Die Kirschen leuchten auf und
fallen von den Bäumen.
Auch wird schon bald die
Ginsterglut vergehn.
Die ersten gelben Birkenblätter
segeln von den Bäumen.
Das Korn ist schon gemäht.
Und schau,
da drüben blühen Astern.
Am Abend wird es kühl.
Der Sommer steht nicht still.
Er fließt dahin und wechselt seine Kleider,
verändert sich,
wird Herbst, wird dann Winter
Ob uns der nächste Sommer
noch gehört?